Freies Nutzungsrecht für alle? So funktionieren Creative Common Lizenzen

Wer sich mit dem Thema Lizenzen und urheberrechtlich geschützte Werke beschäftigt, trifft auf die Nutzungsmöglichkeiten von Creative Commons Lizenzen. Wie die Creative Common Lizenzen genutzt werden können und was sie dem Urheber nützen? LAPIXA klärt auf!

 

Creative Common Lizenzen als schöpferisches Gemeinschaftsgut
Bereits 2001 in den USA gegründet, hat sich die gemeinnützige Organisation das Ziel gesetzt, die „Creative Commons“ – zu Deutsch „kreatives oder schöpferisches Gemeinschaftsgut“ – auf eine einfache sowie schnelle Art und Weise auszutauschen.

Grundsätzlich sind alle Werke eines Schöpfers – egal ob Texte, Bilder, Videos, Musikstücke etc. – urheberrechtlich geschützt. Selbstverständlich kann der Urheber seine Werke anderen zur Verfügung stellen, ohne dass diese um Erlaubnis fragen müssen. Wichtig ist dabei, dass diese Werke mit einem entsprechenden Hinweis veröffentlicht werden. So müsste beispielsweise darauf hingewiesen werden, dass das Recht zum Kopieren, Verändern und Wiederveröffentlichen allen anderen Benutzern des Werkes ebenso zusteht. Das Verfassen eines entsprechenden Rechtstextes erweist sich allerdings für Nicht-Juristen als schwierig, doch schließlich müssen Grenzen gesetzt werden, damit kein Missbrauch entsteht und beispielsweise das Werk als sein eigenes ausweist. Dieses Problem löst die Organisation mit den Creative Common Lizenzen und der Erstellung entsprechender Rechtstexte.

 

Egal ob Fotoserie oder Youtube-Video: Das Urheberrecht auf dem Prüfstand

Um die Notwendigkeit der Organisation und der Creative Common Lizenzen zu verstehen, muss ein Blick auf das Urheberrecht geworfen werden. Denn unser Urheberrecht von 1965 ist eigentlich als ein Recht für große Unternehmen zu verstehen. Ursprünglich war der Regelfall, dass ein Interessent (z.B. ein Verlag, der eine Fotoserie abdrucken will) sich an eine Gesellschaft wendet, die Bilder archiviert und verwaltet. Die Bilder werden ausgewählt, verhandelt und ein Jurist entwirft einen ausführlichen Lizenz-Vertrag.

Heutzutage kommen wir allerdings nahezu täglich durch die Nutzung des Internets mit dem Urheberrecht in Kontakt. Einige möchten zum Beispiel ihre Werke veröffentlichen, um für sich zu werben. Andere wiederum geben ihre Bilder gerne frei, da sie auch freie Bilder nutzen möchten. Das Urheberrecht ist geradezu zu einem Recht für Jedermann geworden, sozusagen zu einem „Volksrecht“. Der Rechtsinhalt ist jedoch unverändert geblieben. Es sieht bei einem Austausch von Werken immer noch Einzelverhandlungen, am besten mit einem Juristen, vor. Ein schneller Austausch ist somit im Urheberrecht nicht vorgesehen.

 

Leicht gesagt, leicht getan: Nun kommt die Creative Commons Lizenz ins Spiel
Statt mit jedem Interessenten einzeln zu verhandeln, reicht es, die Creative Common Lizenzen einmalig zu erstellen. So weiß jeder Interessent auf Basis der Lizenzbedingungen, was er mit dem Werk darf und was nicht. Das Beste an den CC-Lizenzen ist: Sie sind weltweit gültig und als Standardlizenz gibt es keine rechtlichen Fallstricke. Ein Rechtsanwalt wird in diesem Fall nicht gebraucht.

Creative Commons Icon on floor

Die Bedingungen der CC-Lizenzen

Um Benutzern zu helfen und schnell festzustellen, in welchem Rahmen das gewünschte Werk verwendet werden darf, werden allgemeingültige Zeichen verwendet.

Durch die Kombination dieser Rechte-Module kann die Wirkung der Freigabe eines Werkes nach den Wünschen des Urhebers erfolgen. Je nachdem, was freigegeben werden soll, wird die entsprechende Kernlizenz gewählt. Dadurch entsteht am Ende die konkrete Creative Commons Lizenz, die der Urheber erstellen möchte. Einzig bestehende Regel: Der Schöpfer und die bereitgestellten Quellen werden genannt.

 

Die folgenden sechs Kernlizenzen ergeben sich:

Namensnennung / CC BY

Dies ist die freieste Lizenz. Diese Lizenz erlaubt anderen, das Werk zu verbreiten, zu bearbeiten, auch kommerziell, solange der Urheber des Originals genannt wird.

Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen / CC BY-SA

Diese Lizenz erlaubt es anderen, das Werk zu verbreiten, zu bearbeiten, auch kommerziell, solange der Urheber des Originals genannt wird und die auf dem Werk basierenden, neuen Werke unter denselben Bedingungen veröffentlicht werden.

Namensnennung-Keine Bearbeitung / CC BY-ND

Diese Lizenz erlaubt anderen die Weiterverbreitung des Werkes, kommerziell wie nicht-kommerziell, solange dies ohne Veränderungen geschieht und der Urheber genannt wird.

Namensnennung-Nicht kommerziell / CC BY-NC

Diese Lizenz erlaubt es anderen, das Werk zu verbreiten, zu bearbeiten, allerdings nur nicht-kommerziell und nur, wenn der Urheber genannt wird.

Namensnennung – Nicht-kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen / CC BY-NC-SA

Diese Lizenz erlaubt es anderen, das Werk zu verbreiten, zu bearbeiten, allerdings nur nicht-kommerziell und solange der Urheber des Originals genannt wird und die auf dem Werk basierenden neuen Werke unter denselben Bedingungen veröffentlicht werden.

Namensnennung – Nicht-kommerziell – Keine Bearbeitung / CC BY-NC-ND

Dies ist die restriktivste der sechs Kernlizenzen. Sie erlaubt lediglich die Weiterverteilung und den Download des Werkes unter Nennung des urheberrechtlichen Namens, jedoch keinerlei Bearbeitung oder kommerzielle Nutzung.


Fazit

Creative Commons Lizenzen sollen die kreative Nutzung von Werken beschleunigen und vereinfachen. Jedoch gibt es auch hier ein paar kleine Haken. Es ist zum Beispiel nicht definiert, was überhaupt kommerziell ist. Daher können auch hier Probleme auftreten. Falls Sie Ihr Bild unlizenziert im Internet finden sollten, wenden Sie sich einfach an uns. Wir verhelfen Ihnen zu Ihrem Recht.

Ihr LAPIXA Team

GDPR Cookie Consent mit Real Cookie Banner